Grödersby

Geschichte

Reetdach-Haus, gebaut um 1800

Reetdach-Haus, gebaut um 1800

Wer sich die Umgebung von Grödersby anschaut, versteht sofort den aus den dänischen Worten „grøde” und „by” entstandenen Namen „Siedlung beim Weideland”: Die umliegenden grünen Felder und Knicks kennzeichnen den ehemals landwirtschaftlich ausgerichteten Ort.

Bereits um 1230 führen historische Quellen Grödersby und die von Pageroe bis Königstein dazugehörenden Ländereien auf. Die damalige Grödersbyer Burg war schon wegen ihrer Lage am Nordrand des Grödersbyer Noors ein strategisch wichtiger Ort, der Schutz vor Seeräuber bieten sollte, die über die Schlei bis tief ins Landesinnere eindringen konnten.

Die adeligen Besitzer wechselten, wie in dieser Zeit nicht ungewöhnlich, häufig – je nach politischer Lage. So kam die Burg in den Besitz der „schwarze Magareta“ genannten dänischen Königin, die sie 1406 schleifen lies und die dazugehörigen Ländereien an den Domstift zu Schleswig schenkte.

Fachhallen-Haus

Fachhallen-Haus, eines der ältestes Gebäude in Grödersby

Bis 1777 gehörte das Dorf zur Vogtei Grödersby des Domstifts und nach deren Auflösung zur Schliesharde (Schleiharde). Das ständige Hin- und Her in der Zugehörigkeit zu Deutschland oder Dänemark, das mit vielen Kriegen und Veränderungen einherging, fand 1871 ein Ende: Die 213 Einwohnern und 27 Wohngebäuden wurden zur Gemeinde Grödersby und gehörten damit als Teil der Provinz Preußen zum deutschen Reich. Ende des ersten Weltkriegs fielen bei einer Volksabstimmung Teile Schleswig-Holsteins wieder an Dänemark, die Angeliter stimmten jedoch aufgrund des geringen Anteils dänischer Mitbürger für den Verbleib bei Deutschland.

Wer mehr über die Geschichte Grödersbys vor allem in der Zeit ab 1800 erfahren will, findet eine gute Zusammenstellung in der „Chronik der Gemeinde Grödersby“ von Fritz Jessen/Grödersby Moos, aus der auch hier einige Informationen als Quelle genutzt wurden.

Kartenausschnitt mit Heringszäunen

Ausschnitt aus einer Karte der Heringszäune von 1649

Von den Heringzäunen und Aalwehren im Grödersbyer Noor, über Jahrhunderte häufiges Streitobjekt zwischen Fischern und Gutsherren, sind heute keine mehr erhalten. Für die Grödersbyer hatte der Fischfang aber wenig Bedeutung, sie waren in der Landwirtschaft tätig. Derzeit gibt es nur noch wenige Bauernhöfe im Ort. Die hier arbeitenden Menschen haben kleinere Gewerbe­betriebe, teilweise im Wasserportbereich, sind Künstler, führen ein renommiertes Restaurant am Yachthafen und/oder vermieten Ferienunterkünften an Besucher des Ortes.